Nicht wenige Betriebe verzichten heutzutage schon auf einen eigenen Webauftritt. Die Einrichtung eines Accounts bei Facebook oder Instagram ist ja relativ schnell erledigt und die Kosten für eine professionelle Website können dann locker eingespart werden.

Um die Accounts mit aktuellem Content zu füllen, findet sich immer ein lohnendes Thema. Sei es das erfolgreich abgeschlossene Kundenprojekt, die Messeteilnahme mit vielen Besuchern oder auch der neue Azubi, der in der Firma begrüßt wurde. Durch die Präsenz auf möglichst vielen Social Media-Plattformen werden Kontakte geknüpft, Fans und Follower gewonnen und der Bekanntheitsgrad steigt! Und natürlich lässt sich auch Werbung schalten – passend für jedes Budget und exakt auf die Zielgruppe zugeschnitten.

Also alles super… aber bringt die Fokussierung auf Social Media-Känale nur Vorteile? Wie jedes Ding hat auch Social Media zwei Seiten. Folgendes sollte bei der Nutzung von Social Media-Kanälen beachtet werden:

  1. Starres Informationskorsett
    Die Anbieter zwingen Ihre User (und damit auch die Firmen) dazu, ihr Infoangebot in die vorgegebene Struktur einzupassen. Es leuchtet ein, dass manche Unternehmen mit umfangreichen Angeboten und/oder komplexen Dienstleistungen damit vor große Herausforderungen gestellt werden.
     
  2. Permanenter Zwang zur Aktualität
    Social Media lebt von der Aktualität. Als Betreiber eines Firmenkanals sind Sie gefordert, ständig Nachschub an Content zu liefern um Followern zu gefallen und die Zielgruppe bei Laune zu halten. Keine leichte Aufgabe speziell für kleinere Betriebe.
     
  3. Potenzielle Kunden könnten ausgeschlossen werden
    Nicht jeder / jede NutzerIn des Internets ist auf Facebook und Co. vertreten. Diese Personen gehen möglicherweise als Kunden verloren, wenn es keine alternative Infoquelle – wie z.B. eine Website – gibt.
     
  4. Nicht Herr über die Inhalte
    Die meisten Anbiete von Social Media behalten sich das Recht vor, Accounts ohne Angabe von Gründen zu schließen. Auslöser können Verstöße gegen Richtlinien sein, die man im Rahmen der Erstellung eines Kundenkontos akzeptiert hat. Eine über die Jahre aufgebaute Community löst sich damit in Sekunden in Luft auf. Genauso fragwürdig ist der Umgang mit Fotos, Videos und Texten seitens der Plattformen. Die Social Media – Anbieter nehmen sich gewöhnlich umfangreiche Nutzungrechte an den von den Mitgliedern hochgeladenen Inhalten heraus.
     
  5. Unliebsame politische und gesellschaftliche Diskussionen
    Der Chef einer großen Molkerei steht einer bekannten, eher rechts angesiedelten Partei nahe? Bei einer weltweit tätigen FastFood-Kette wird doch viel mehr Verpackungsmüll erzeugt als bisher bekannt obwohl sich das Unternehmen doch Umweltfreundlich- und Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben hat…? Schnell sehen sich Unternehmen auf ihren Social Media-Kanälen auch unangenehmen Posts und Beiträgen gegenüber, die denn auch rasch eine ungewollte Eigendynamik entfalten können.

Vielleicht ist eine „traditionelle“ Website doch gar nicht so schlecht?

Nun sagt niemand, dass auf die Teilnahme am SM-Geschehen verzichtet werden soll. Strukturierte Fakten und Content über Produkte, Dienstleistungen und das Unternehmen sind aber ganz klar eine Domäne klassischer Websites. Mehr noch: viele Menschen nehmen sogar das Fehlen einer Firmenwebsite als unprofessionell wahr.

Wo liegen denn nun genau die Vorteile einer Firmenwebsite?

  1. Nahtloses Einfügen in die Corporate Identity
    die Einbindung von Logos, Schriftsätzen und grafischen Elementen ohne jedwede Beschränkungen auf die Vorgaben der Social Media – Anbieter macht die Firmenwebsite zu einem unverwechselbaren Element der Firmenidentität.
     
  2. Aktualität
    Moderne Websites basieren auf leicht bedienbaren flexiblen CMS-Systemen. Aktuelle News über Produkte, Preise, Events und Personalien können nach Bedarf und in beliebiger Menge geschaltet werden. Viele Websites ermöglichen auch Interaktion mit dem Besucher der Website – z.B. über Kommentarfunktionen oder Konfiguratoren für Produkte.
     
  3. Strukturierte Präsentation von Inhalten
    Über die klassische Website können Produkt- und Dienstleistungsinfos nahezu auf beliebige Weise präsentiert werden. Produkte nach Kategorien, Anwendungszweck oder Preisen filtern: kein Problem.
     
  4. Medieninhalten bleiben Eigentum des Unternehmens
    Bei eigenen Websites brauchen keine Nutzungrechte an Bildern, Videos und Texten an Dritte abgetreten werden. Das schützt nicht unbedingt vor Bilderklau durch Zeitgenossen mit unseriösen Absichten. Doch zumindest hat man nicht schon vorab vertraglich einer eigentlich ungewollten Verwendung von Inhalten seitens Dritter zugestimmt.
     
  5. Umfangreiche Analysetools
    Es sind unzählige Analyseprogramme verfügbar, die Aufschluss über den Erfolg der Website geben und gleichzeitig das berechtigte Interesse der Seitenbesucher am Schutz seiner Daten wahren.
     
  6. Schutz vor willkürlichem Löschen eines Profils
    Eine Website ist Eigentum des Betreibers und kann nicht so ohne weiteres gelöscht werden.

Stichwort „Synergie“..

Sinnvoll ist eine Kombination aus Social Media und Website, um die Vorteile beider Welten zu verbinden. Die Interaktion mit Fans und Followern auf Social Media plus die strukturierte Informationsaufbereitung auf der Firmenwebsite ergänzen sich optimal und schließen niemanden aus.